Möglichkeiten des Einsatzes des Bernd’s TENS – TENS-Gerätes

Inkontinenz bei Frauen tritt vermehrt auf nach dem 45. Lebensjahr, aber auch jüngere Frauen können dieses Problem haben nach der Geburt.

Urinverlust, zuerst beim Husten oder Niesen, später auch in anderen Situationen, beim heben zum Beispiel ist die Folge.

Die Lebensqualität dieser Frauen ist stark beeinträchtigt, gesellschaftliche Isolation kann die Folge sein. Das auffangen des Urins in Beuteln am Oberschenkel und die damit verbundene Katheterisierung ist nur eine vorübergehende Lösung, das tragen von Vorlagen ebenso.
Entzündungen im Scheidenbereich, Blasenentzündungen und Hautentzündungen können die Folge sein.

Behandelt werden diese Syndrome medikamentös, oftmals wird den Frauen zu einer OP geraten.
Medikamente haben immer auch Nebenwirkungen, Operationen ebenso und stellen oftmals nur für einen begrenzten Zeitraum eine Lösung dar. Nicht erfolgreiche Operationen lassen sich nicht wieder rückgängig machen.

Nebenwirkungsfrei dagegen ist die Anwendung eines Elektrostimulators. Dieser kann auf zwei verschiede Arten das Problem zu lösen versuchen. Bewährt hat sich, als erste Maßnahme die Tibialisstimulation. Hierbei werden zwei selbst klebende Elektroden (Klebepflaster, leitfähig und mit einen Anschluss für ein Kabel) unterhalb und oberhalb des Knöchels auf der Innenseite des Beines aufgeklebt, mittels Kabel mit einem Elektrostimulator – wir empfehlen ein Bernd TENS mit einem Programm, das auf 8 Hz eingestellt ist, verbunden und 2 bis 3 mal pro Tag für 20 bis 30 Minuten stimuliert. Später genügt eine Stimulation pro Tag. Der hier stimulierte Tibialisnerv versorgt auch das kleine Becken, wo sich Blase und Blasenschließmuskel befinden.

Diese Art der Stimulation eignet sich besonders für die Dranginkontinenz und die Mischform mit der Stressinkontinenz.

Tibialisstimulation kann mal in Internet googlen, man findet dort viele Arbeiten zu dieser Stimulationsform. Eine ganz wichtige Arbeit hat vor Jahren die zentrale Krankenkasse in Frankreich initiiert und in einer multizentrischen Studie an vielen betroffenen Frauen ausprobieren lassen. Die Ergebnisse waren so gut, dass heute in Frankreich das im öffentlichen Gesundheitswesen zum Standard gehört.

Die andere Form der Inkontinenz ist die Stressinkontinenz, wo eine Schwäche des Blasenschließmuskels die Ursache ist. Hier ist eine ergänzende Stimulation mit einer Vaginalsonde erfolgreicher. Grund: Über die Vagina kann dieser Muskel relativ gut elektrisch auftrainiert werden.
Es genügt ein ganz einfacher Stimulator ,zum Beispiel das Pieren dry Gerät.

Ergänzend ist zu sagen , dass die auch für die anale Inkontinenz gilt.

Dieser Behandlungsversuch sollte immer zuerst unternommen werden ,denn er ist ohne Nebenwirkungen. Leider nicht immer erfolgreich, aber das trifft in der Medizin auf so gut wie alle Verfahren zu. Erst wenn die Tibialisstimulation nach mehreren Wochen konstanter Behandlung nicht oder nicht genügend wirkt und auch die Stimulation mit einer Vaginalsonde , bei analer Inkontinenz mit einer Analsonde das Problem nicht löst, sollten Medikamentöse und danach erst chirurgische Lösungen in Erwägung gezogen werden.

Informationen über die Gerätschaften und deren Preise findet man auf Tenswelt.de

Berichte zur Tibialistimulation
Uni Brandenburg an der havel schreibt:
Perkutane Tibial-Nerv-Stimulation
Die Wirkungsweise der perkutanen Tibial-Nerv-Stimulation beruht auf einer neuromodulatorischen Beeinflussung der Regelkreise der Blasenspeicherung und –entleerung.
Dazu muss man wissen, das diese Funktionen der glatten Muskulatur der Blasenwand und der Harnröhre sowie der quergestreiften Muskulatur des externen Schliessmuskels obliegen. Diese Strukturen bilden eine funktionelle Einheit, die im wesentlichen durch ein komplexes Zusammenspiel des zentralen und peripheren Nervensystems gesteuert wird. Die parasympathische Nervenversorgung, die für die Detrusorkontraktionen und damit für die Blasenentleerung verantwortlich ist, entspringt im sakralen Rückenmark (S 2 bis S 4). Der „Gegenspieler“ ist der sogenannte Sympathikus, der diese Detrusorkontraktionen in der Phase der Blasenfüllung hemmt. Übergeordnete Zentren in Hirn und Rückenmark steuern hierbei diese Regelkreise und Reflexbögen. Werden diese übergeordenete Zentren zerstört, kommt es zur Überaktivität des Detrusors – einer wesentlichen Ursache der überaktiven Blase.

Stiftung Gesundheitswisssen zu Nebenwirkungen der Tibialisstimulation

Schaden von transkutaner Elektrostimulation

Drei RCT untersuchten, ob Nebenwirkungen bei der transkutanen Elektrostimulation auftraten. Bei einer transkutanen Elektrostimulation des Schienbeinnervs kommt es im Vergleich zu einer Scheinbehandlung im Zeitraum von 6 bis 26 Wochen zu keinem vermehrten Auftreten von Nebenwirkungen. In zwei der drei RCT traten in beiden Gruppen gar keine Nebenwirkungen auf. In den Behandlungsgruppen waren 26 beziehungsweis 33 Personen; in den Vergleichsgruppen mit Scheinbehandlung waren 24 beziehungsweise 33 Personen. In einer RCT trat bei jeweils einer Person pro Gruppe (mit jeweils 27 Personen) eine Nebenwirkung auf. Dies war bei beiden Betroffenen eine nicht komplett entleerte Blase.

Efficacy of Transcutaneous Electrical Nerve Stimulation in the Management of Neurogenic Overactive Bladder: A Randomized Controlled Trial
Yi Liu 1 , Gang Xu, Jiang Geng
Affiliations

• PMID: 34225282
• DOI: 10.1097/PHM.0000000000001836

Abstract

Objective: The aim of the study was to investigate the therapeutic effect of transcutaneous electrical nerve stimulation on neurogenic overactive bladder that is refractory to pharmacotherapy.
Methods: This randomized trial recruited 83 participants with neurogenic overactive bladder that were nonresponsive to 3-mo first-line anticholinergic drug treatment. Participants were randomized into treatment and control groups. Transcutaneous electrical nerve stimulation current consisting of biphasic square wave with pulse durations of 150 μs and pulse frequency set at 20 Hz were applied to for 30 mins once a day for 90 days. Stimulation was provided over the lateral aspect of the sacrum bilaterally of the electrodes. Patients in the transcutaneous electrical nerve stimulation group stopped taking the anticholinergic drugs. The control group continued to receive anticholinergic drugs for 90 days. The participants‘ Overactive Bladder Symptom Score, the Medical Outcomes Study 36-Item Short-Form Health Survey scores, urodynamic values, and voiding diary data were assessed before and after the therapy.
Results: The transcutaneous electrical nerve stimulation treatment group had significantly decreased Overactive Bladder Symptom scores compared with the control group (P < 0.001); in addition, half of the Medical Outcomes Study 36-Item Short-Form Health Survey scores were significantly improved in the transcutaneous electrical nerve stimulation group (P < 0.05). The patients treated with transcutaneous electrical nerve stimulation improved significantly voiding diary parameters at P < 0.05. Similarly, urodynamic values at P < 0.05 favored the experimental group over the control group.
Conclusions: Applying daily transcutaneous electrical nerve stimulation over the sacral region for 90 days to patient with neurogenic overactive bladder improved overactive bladder symptoms of patients whose response to anticholinergic drugs is far inferior.

Alternative Behandlungsmöglichkeit bei überaktiver Blase
Die perkutane tibiale Nervenstimulation

Leading Opinions
Autor:
Dr. med. Gloria Ryu
Oberärztin Zertifiziertes Beckenbodenzentrum
Kantonsspital Aarau AG Frauenklinik
E-Mail: Gloria.Ryu@ksa.ch
11 Min. Lesezeit
25.05.2017
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Die perkutane tibiale Nervenstimulation (PTNS) ist eine Neuromodulationsbehandlung, die durch elektrische Stimulation am Nervus tibialis durchgeführt wird. Durch intermittierende Reizung dieses peripheren Nerven, der auf der gleichen Höhe im Rückenmark (S2–S4) wie das sakrale Miktionszentrum «umgeschaltet» wird, resultiert eine Hemmung der überaktiven parasympathischen Nerven und in der Folge der Detrusoraktivität. Die minimal invasive Methode wird unter ambulanten Bedingungen zu Beginn im wöchentlichen Rhythmus durchgeführt. Unter einem Behandlungszyklus von 12 Wochen werden Erfolgsraten von durchschnittlich 60 % erreicht.

Keypoints

  • Mit der PTNS sind Erfolgsraten von bis zu 80 % in der Behandlung der überaktiven Blase möglich.
  • Sie kann im ambulanten Setting problemlos durchgeführt werden.
  • Es treten selten Nebenwirkungen auf, diese sind normalerweise vorübergehend.
  • Im Vergleich zur sakralen Neuromodulation ist die PTNS kosteneffektiv.
  • Ein Nachteil ist der fehlende Langzeiteffekt, sodass in der Regel eine Erhaltungstherapie durchgeführt werden

Résultats et observance de la stimulation
transcutanée du nerf tibial dans
l’hyperactivité vésicale de la maladie de
Parkinson idiopathique. Étude
rétrospective.
Results and compliance of transcutaneous tibial nerve stimulation on
overactive bladder syndrome in patients with Parkinson’s disease.
Retrospective Study.
L. Charvolin a,∗, A. Guinet-Lacoste b
, D. Waz c
,
M. Godmer d
, G. Rode
Conclusion
Notre étude semble souligner une efficacité centrée sur la
nycturie et l’impériosité. De plus la nycturie et la pollakiu-
rie semblent être des critères prédictifs d’observance de la
SNT. La nycturie pourrait donc être une indication privilé-
giée dans la prescription de SNT chez les patients atteints
de MP

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Stimulation transcutanée du nerf tibial dans le traitement des hyperactivités vésicales réfractaires de l’enfant et de l’adolescent. Étude préliminaire
Conclusion.– L’électrostimulation transcutanée du NT est une option thérapeutique intéressante dans l’HAV de l’enfant. Son taux de succès est de 70 % et il s’agit d’un traitement non invasif, sans effets secondaires et sans récidive à l’arrêt du traitement. D’autres études sont nécessaires pour confirmer son efficacité, définir les modalités du traitement, et préciser les indications.

Wie diese Studie zeigt, funktioniert die Tibialisstimulation auch bei Kindern recht gut.